Burg Wolkenstein
Wolkenstein gehört zu den ältesten Siedlungen im oberen Erzgebirge.
Im Zuge der Besiedlung des Erzgebirgsraumes im 12. Jhd. wurde es im Zschopautal gegründet, und laut archäologischen Befunden wurde auch die Burg Ende des 12. Jhd. auf einem Felsen 80m über der Zschopau errichtet. Wahrscheinlich von den Herren von Waldenburg, deren Stammsitz die Wolkenstein bleiben sollte bis 1479, als da ihr männliches Geschlecht erlosch.
Urkundlich wird die Wolkenstein erst 1350 erwähnt, wo sie sich durch zahlreiche Zinn- & Silberfunde zu einer bedeutenden Stadt entwickelt hatte. Das Schloss hatte hierbei die Aufgabe den mittelalterlichen Fernweg von Waldenburg über Stollberg, Wolkenstein, Reitzenhain bis Prag zu überwachen. In dieser Zeit entwickelte sich die Wehranlage des Schlosses. Nachdem die Oddenberger Linie erlosch, ging die Wolkenstein in den Besitz der Wettiner über, die die Burg ab 1500 zum Wohnschloss umbauen ließen. Von 1503-1539 diente das Schloss Heinrich, dem Frommen als Nebenresidenz während der Jagdsaison. Seine Gattin war der lutherischen Lehre sehr zugetan und brachte so bereits 1536 die Reformation nach Wolkenstein.
Im 18. Jhd. erfolgten weitere Umbauten im Schloss, so musste z.B. der Turm abgetragen werden. Bis 1951 befand sich im Schloss das Amtsgericht der Region nebst Strafanstalt. Mitte der 50er Jahre wurden diese geschlossen und die Burg zum Wohngebäude. 1964 kam im Südflügel das Natur- & Heimatkundemuseum hinzu. Desweiteren gibt’s im Keller noch ein Verlies samt Folterkammer zu sehen, die die Jahrhunderte überstanden haben. In einer weiteren Ausstellung kann man die schönsten Amethyste des Erzgebirges bewundern.
Der Wolkensteiner Priestersturz
Burg Wolkenstein In der Mitte einer 100 Ellen hohen, steilen Felswand, welche an der Zschopau sich erhebt und das Schloss Wolkenstein trägt, waren früher ein Kreuz und ein Kelch in Stein gehauen. Diese beiden Zeichen erinnerten an eine traurige Begebenheit.
Nämlich im Jahre 1428 ergriffen die Hussiten einen papistischen Priester in Wolkenstein und drohten ihm mit dem Tode, wenn er nicht sogleich seinen Glauben ändern würde. Der fromme festgläubige Mann aber bekannte frei, ehe er dies täte, wollte er lieber sterben. Hierauf schleppten ihn die Hussiten erbarmungslos an den Rand der steilen Felsenwand und stießen ihn hinab. An den vorragenden Felsenzacken zerschmettert, versank sein Leichnam in den Fluten der Zschopau.
Das in den Fels gehauene Zeichen des Kreuzes mit Kelch sucht man heute leider vergebens, da der Felsen im 19. Jhd. zur Erweiterung des Zschopaugrabens weggesprengt wurde.