Die Bajuwaren – Baiern

Die Bajuwaren – Baiern

„Baiuvarii“ = „Männer aus dem Lande Baia“
Das ist die Bezeichnung für Menschen aus einer bestimmten Gegend, nämlich aus Böhmen. Man kann sie keinem bestimmten Stamm zu ordnen – jedenfalls nicht am Anfang ihres Erscheinens. Als erstes erwähnte 520 n.0 Cassiodor die Bajuwaren, 551 n.0 Jordanes. In dieser Zeit waren damit meist die Markomannen gemeint. Doch vor ihnen lebte hier der keltische Stamm der Bojer, der dem Landstrich den Namen gab, aber mit dem elbgermanischen Stamm, der zu den Bajuwaren werden sollte, nichts gemein hat.
Ich versuche hier etwas Licht in das Wirrwarr der Geschichte zu bringen, was mir nicht leicht fällt, da sich noch heute die Wissenschaft wegen einiger Punkte in den Haaren liegt und verschiedene Ansichten existieren. Daher kann dieser Abriß nur meinen Versuch wiederspiegeln eine Logik in die sich teilweise widersprechenden Bücher zu bringen, die ich mein Eigen nenne.

113 v.0
vertreiben die Kimbern auf ihren Zügen gen Süden die keltischen Bojer aus ihrem angestammten Gebiet in Böhmen in Richtung Pannonien

9 v.0
führte Marbod seine Markomannen aus dem Maingebiet nach Böhmen und errichtete dort ein erstes germanisches Königreich mit Langobarden, Lugier, Semnonen und verbliebenen Bojern

ab 1.Jh. n.0
treten an der Unter- & Mittelelbe langanhaltende Klimaverschlechterungen ein und wie schon bei den Kimbern, werden die elbgermanischen Stämme gezwungen weiter die Elbe aufwärts zu wandern bis sie Böhmen erreichen

166
von diesen Menschenmassen bedrängt, sehen sich die Markomannen gezwungen, die Römer um Land zu bitten, was abgelehnt wird

166 – 180
das löst den Markomannenkrieg aus, der verloren wird & Böhmen wird beinahe die römische Provinz „Markomannia“ – doch stirbt Kaiser Marc Aurel zuvor in Böhmen an der Pest, die seine Legionstruppen eingeschleppt hatten; sein Sohn & Nachfolger Commmodus stellt die alten Grenzen wieder her & gibt alle römischen Eroberungen auf

179
Neubau des römischen Legionslagers Castra Regina, das sich bald zur am stärksten befestigten Festungsstadt Regensburg im römischen Rätien entwickelt

2.-5.Jh.
bevor noch die Markomannen Böhmen verließen, wanderte aus dem Elbegebiet der Stamm der „Urbayern“ ein & siedelte sehr abgeschieden von allen anderen Stämmen in der Gegend um Strakonitz. Sie zeichneten sich durch eine besondere Keramik aus und auch, daß sie noch Brandbestattung ausübten, wo alle anderen Stämme ringsum bereits Reihengräberfelder anlegten.

350
siedelte der bajuwarische Stamm um Prestovice – Friedenhain als römische Föderaten nach Regensburg über und besiedelt auch das Land westlich bis an die Regnitz und nördlich bis an den Main. Dort vermischen sie sich schnell mit Quaden, Sueben, Rugier und der römischen Restbevölkerung und nehmen schnell deren Bestattungsriten an. Die bajuwarischen Herzöge der Agilolfinger standen den Langobarden wohl aber am nächsten, da niemand im agilolfingischen Hause diesen Namen trug, er allerdings häufig im langobardischen Königshaus auftritt.

400
Regensburg blieb nach Verlassen der Römer Sitz der böhmischen Föderaten von Prestovice-Friedenhain

ab 476
nachdem Rom keinen Sold mehr an seine Föderaten zahlt, verlassen sie die Kastelle und gründen davor Dörfer im gesamten Donaugebiet, um wie schon früher von Ackerbau & Viehzucht zu leben

493
Rätien kommt unter die Herrschaft der Ostgoten unter König Theoderich, der die bajuwarischen Föderaten in Regensburg fördert

496
Alamannen finden auf der Flucht vor den Franken Asyl in Rätien & gehen ebenfalls in den Baiern auf

508 – 537
Herzog Theodo I versammelt zahlreiche Männer der Franken, Wandalen, Langobarden, Awaren, Hunnen um sich & stieß mit diesem gewaltigen Heer über die Donau nach Pannonien und die angrenzenden röm. Provinzen & vertrieb die provinzial-römische Restbevölkerung zurück über die Alpen und besetzt das Land. Bei Epolding im Mühltal bei München befindet sich der Kultplatz der Baiern.

520
Vetreibung der Römer bei Ötting durch Herzog Theodo I.

5./6.Jh.
das slawische Kärnten wird von den Bajuwaren eingenommen und ein bayrisches Unterherzogtum

531 – 534
Franken unterwerfen das Thüringerreich – in diesem Zug kommt auch der bajuwarische Adel vom Geschlecht der Agilolfinger unter fränkische Herrschaft. Regensburg wird erstes fränkisches Verwaltungszentrum und die Christianisierung beginnt.

536
die gotische Herrschaft endet als Ostgotenkönig Witigis Rätien an den fränkischen König Theudebert abtritt, in der vergeblichen Hoffnung Franken würde sich neutral verhalten im Krieg gegen den oströmischen Kaiser Justinian I. Prokop dagegen berichtet nur von der Abtretung der Provence an die Franken – der Umstand dessen, das sich die Bajuwaren nicht an dem fränkischen Kriegszug gegen den slawischen König Samo beteiligten, läßt eher ihre Unabhängigkeit vermuten.

526 – 568
Bajuwaren breiten sich über Pannonien bis Oberitalien aus

537 – 566
Herzog Udo

565
urkundliche Erwähnung durch Venantius Fortunatus, Bischoff v. Poitiers, der sie östlich des Lech in der ehemaligen römischen Provinz Rätien lokalisiert

566 – 567
Herzog Theodobald

567 – 580
Herzog Garibald I.

568
Abwanderung der Langobarden nach Italien – Bajuwaren werden wichtiges strategisches Grenzvolk, z.B. haben sie die asiatischen Awaren in der ungarischen Tiefebene abzuwehren

575 – 588
fränkische Feldzüge gegen die Langobarden, wobei der bairische Herzog Garibald I. auf langobardischer Seite kämpft, da er 2 Töchter an den langobardischen Herzog Evin v. Trient und den langobardischen König Authari verheiratet hat

580 – 598
Herzog Tassilo I. führt mehrere Feldzüge gegen die nach Westen vordringenden Tschechen und fällt in einer Schlacht

598 – 630
Herzog Garibald II. folgt seinem Vater im Herzogsamt und führt die Kämpfe gegen die Tschechen fort; wurde möglicherweise auf Betreiben der fränkischen Arnulfinger umgebracht

630 – 641
Herzog Fara, Sohn Garibalds, übernimmt das Herzogsamt und rebelliert gemeinsam mit seinem Freund & Bundesgenossen Herzog Radulf v. Thüringen auf Grund des Mordes an seinem Vater gegen die Franken. Bei einem Feldzug gegen den fränkischen König Sigibert III. kommt er ums Leben.

640 – 680
Herzog Theodo IV. nahm den fränkischen Missionar & Bischoff Emmeram bei sich in Regensburg auf, der nichts besseres zu tun hatte, als dessen Tochter Uta zu schwängern und sich daraufhin aus dem Staub zu machen – angeblich auf Pilgerfahrt nach Rom. Theodo’s Sohn Landpert verfolgte und massakrierte ihn. Die Kirche sprach Emmeram heilig.
(ohne Kommentar)

ab 688
folgte Herzog Landpert seinem Vater ins Amt

ab 700
der alte Kultplatz der Baiern bei Epolding wird mit der ersten Steinkirche überbaut

bis 714
Herzog Theodo V., Enkel Herzog Garibald II.; er teilt sein Herzogtum unter seinen 4 Söhnen auf

716 – 719
Herzog Tassilo II. folgt seinem Vater Theodo V. im Amt, stirbt aber wahrscheinlich kinderlos

719 – 725
deshalb folgt ihm sein Bruder Theudebert ins Amt, er verheiratet seine Tochter Swanahild mit dem Franken Karl Martell und die andere Tochter Guntrud mit dem Langobardenkönig Liutprand

725 – 739
nach dem frühzeitigen Tod Theudeberts folgte ihm sein wohl noch minderjähriger Sohn Hugbert, was Karl Martell auszunutzen wußte. Herzog Hugbert mußte Teile seines Herzogtums preisgeben und bis 737 im Namen des Frankenkönigs Theuderich IV. regieren, er rief Bonifatius zur Christianisierung seines Landes nach Bayern

739 – 748
Herzog Odilo gründete zahlreiche Diözesen und veranlaßte die Niederschrift des bairischen Stammesrechts; er heiratete Hiltrud, eine Tochter Karl Martells weshalb es aber

742/743
zum Konflikt mit seinen Schwagern Karlmann und Pippin d. Jüngeren kam, am Ende mußte er die fränkische Oberhoheit über Baiern bestätigen und behielt dafür sein Herzogsamt

749 – 788
Tassilo III., Sohn Odilos & Hiltrud und damit Vetter von Karl d. Großen, wird Herzog der Baiern; er heiratet Luitbirga, Tochter des letzten Langobardenkönigs Desiderius, doch die Langobarden sind die Feinde der Karolinger

763
Herzog Tassilo III. verweigert Karl d. Großen die Heeresfolge bei dessen Feldzug nach Aquitanien

774
Karl d. Große erobert das Langobardenreich, damit verliert Tassilo III. seinen wichtigsten Bündnispartner

787
der agilolfingische Herzog Tassilo III. verbündet sich mit den Awaren gegen Karl d. Großen, doch sie werden besiegt und Tassilo wird zum Lehnsmann degradiert

788
beim Prozess in der Ingelheimer Pfalz wird Tassilo wegen seiner Fahnenflucht von 763 und seinem Bündnis mit den Langobarden & Awaren zum Tode verurteilt, dann aber begnadigt und in ein Kloster verbannt; die Agilolfinger verlieren ihre führende Position im bajuwarischen Stammesherzogtum, bestehen aber als Herzogtum mit eigenen Gesetzen noch bis ins Hochmittelalter fort

791 – 793
Karl d. Große verbringt die Winter in Regensburg, um persönlich die Einverleibung Bayerns ins Fränkische Reich zu überwachen.

794
Tassilo wird noch einmal aus dem Kloster geholt, um seinen Verzicht und der seiner Nachkommen auf die bairische Herzogswürde zu beurkunden.

814
der Tod Karl d. Großen führt zur Bildung eines karolingischen Teil- & Unterkönigtums in Bayern. Der älteste Sohn von Ludwig d. Frommen, Lothar, wird „König von Bayern“ – Bayern entwickelt sich so vom bajuwarischen Stammesherzogtum zum karolingischen Stammeskönigtum

817
bei der karolingischen Reichsverteilung fällt Bayern und das slawische Böhmen an Ludwig d. Deutschen

845
lassen sich 14 slawisch-böhmische Herzöge bzw. Stammesfürsten in der bayrischen Landeshauptstadt Regensburg taufen

895
Luidbold, Ahnherr der bayrischen Stammesherzöge der Luitpoldinger, wird Graf der böhmischen Mark, des Nord- & dem Donaugau – aus der Markgrafschaft Nordgau wird später die Oberpfalz

907
Luidbold fällt gegen die Magyaren/Ungarn und sein Sohn Arnulf wird „dux Baioariorum et etiam adiacentium regionum“ = „Herzog von Bayern und den daneben liegenden Ländern“.

907 – 937
Arnulf unternimmt mehrere Feldzüge gegen die Böhmen & verheiratet eine Tochter mit einem böhmischen Edlen, deren Sohn Slawnik Vater des heiligen Adalbert & Ahnherr der deutschfreundlichen Slawniken wird. Arnulf lag im ständigen Krieg mit seinem Stiefvater Konrad, dem karolingischen König von Ostfranken, weshalb er sich kurzzeitig sogar mit seinen alten Feinden den ungarischen Magyaren verband.

919
Als Heinrich von Sachsen zum ostfränkisch-deutschen König ausgerufen wird, läßt sich Arnulf v. Kärnten sogar zum Gegenkönig ausrufen,

921
läßt sich aber bald wieder besänftigen, tritt zurück & behält auch einen Großteil seiner Vorrechte

934
unternimmt Arnulf einen eigenmächtigen Kriegszug in die Lombardei und sucht seinen Machtbereich nach Süden auszudehnen

937
stirbt Arnulf von Bayern, sein Sohn Eberhard übernimmt dessen Stellung und nennt sich kurzzeitig sogar „König der Langobarden“, kann die italienische Königskrone aber nicht lange behaupten. Vielleicht deshalb verweigert Eberhard dem neuen König Otto die Huldigung, worauf er von der königlichen Heeresmacht überwältigt, abgesetzt und des Landes verwiesen wird.

938
übernimmt Arnulfs Bruder Berthold, bisher Herzog v. Kärnten, das bayrische Herzogtum, das nun aber seiner bisherigen Vorrechte beraubt ist. Außerdem übernimmt der jüngere Bruder Eberhard’s, Arnulf II., die neugegründete Pfalzgrafschaft Bayern, um die königlichen Güter zu verwalten

940
erbaut Arnulf II. die Burg Scheyern und wird Ahnherr der scheyrischen später wittelsbachischen Pfalzgrafen von Bayern

948
nach dem Tode des Luitpoldingers Berthold übernimmt der Ludolfinger Heinrich, jüngerer Bruder von König Otto d. Großen & verheiratet mit Arnulf’s Tochter Judith, das bayrische Herzogtum

952
vereint König Otto d. Große nach seinem siegreichen Zug gen Italien die norditalienischen Gebiete Istrien, Trient, Aquileya und Verona mit Bayern, das nun vom Fichtelgebirge bis in die Poebene reicht – größte Ausdehnung Bayerns. Diese verlockende Machtstellung brachte den Sohn Heinrichs, Heinrich II. der Zänker dazu, sich gegen das Reich & den Kaiser Otto II. zu wenden, Schwaben & Burgund einzunehmen, um das sächsisch- fränkische Königreich von Italien abzuschneiden.

953
unternimmt Arnulf II. gemeinsam mit Ludolf v. Schwaben und Konrad v. Lothringen einen Aufstandsversuch, um das väterliche Herzogtum wiederzuerlangen

954
Arnulf II. findet den Tod in der Schlacht bei Regensburg, sein Sohn versucht vergeblich sich mit den Ungarn zu verbünden

976
nach einer Verschwörung gegen den Kaiser wird Heinrich d. Zänker seinem Herzogtum entsetzt; an seine Stelle setzt man den Ludolfinger Otto v. Schwaben & verkleinert Bayern drastisch: alle Marken sowie Krain, Istrien & Verona werden selbständig; Kärnten geht an den Luitpoldinger Heinrich, Sohn von Herzog Berthold, der als Nachfolger von Otto v. Schwaben später auch wieder Bayern erhält. Die Ostmark geht an die Babenberger und wird nun Österreich genannt.

985
erhält Heinrich d. Zänker, nachdem er sich unterworfen hatte & wieder friedlich war, das Herzogtum Bayern zurück, später sogar Kärnten & Verona

bis 1000
war Böhmen unter bayrischer Vormundschaft & man arbeitete eng zusammen – bis das böhmische Geschlecht der Primisliden erstarkte und sich von Bayern lossagte, dieses sogar bald übertrumpfte

1002
Heinrich II., Sohn Heinrich’s d. Zänkers, erhält die dt. Königswürde & das römische Kaisertum, was die Bayern zum führenden Stamm des Reiches macht. Mit ihm erwuchs Sachsen gemeinsam mit Bayern zu den Grundpfeiler der Reichsmacht – wenn auch nur für eine Generation. Derweil teilten sich Salier und Luxemburger den bairischen Herzogstitel.

1061
wurde der Sachse Otto v. Northeim Herzog v. Bayern und mit ihm wandelte sich die bayrisch-sächsische Politik zur Reichsfeindschaft und er wird zu einem der gefährlichsten Gegner Heinrichs IV.

1070
wird ihm wegen eines Mordanschlags auf den dt. König Heinrich IV. das Herzogtum Bayern entzogen und an den Lombarden Welf IV. gegeben, der gleichzeitig seine Ehefrau Ethelinde, Tochter Otto v. Northeims, verstieß

1077
Welf IV. steht im Investiturstreit auf päpstlicher Seite und gegen den König und wird deshalb geächtet und flieht nach Ungarn

1086
empfing ein Böhmerherzog die Königskrone von Heinrich IV., die alsbald erblich wird.

1097
Welf’s Sohn, Welf V., versöhnt sich mit dem Kaiser und erhält Bayern zurück.

1114
das Schenkenamt wird den Bayern entzogen und den Böhmen zugesprochen, dadurch erhält durch Herausbildung der Kurwürde der König v. Böhmen das Recht zur dt. Königswahl, die der Herzog v. Bayern nicht hat. Böhmen wird durch seine zentrale politische Lage zum wichtigsten Machtmittelpunkt des Reiches & die bayrischen Herzöge streben daher ständig die böhmische Königskrone an.

1120
übernimmt Heinrich d. Schwarze, Sohn von Welf IV., das Herzogtum Bayern, der mit seiner Heirat mit Wulfhild Billung die bayrisch-sächsischen Kontakte neu knüpft; er betreibt eine erfolgreiche Heiratspolitik: seine Tochter Judith heiratet Friedrich II. v. Schwaben und ist somit die Mutter von Friedrich Barbarossa; sein Sohn Heinrich d. Stolze erlangt durch seine Heirat mit Gertrud v. Supplinburg auch das sächsische Herzogtum.

1126
Nach dem Tod Heinrich d. Schwarzen erhält sein Sohn Heinrich d. Stolze das Herzogtum Bayern

1137
Nach dem Tod Kaiser Lothar’s III., Schwiegervater Heinrich d. Stolzen, erhält der auch Sachsen und ist nun der Meinung, daß ihm auch die Kaiserkrone zustünde – was die Staufer nicht zulassen können

1138
Heinrich d. Stolze verweigert dem Staufer Konrad III. zu dessen Königskrönung die Huld und daraufhin werden ihm die Herzogtümer Sachsen & Bayern entzogen Sachsen geht an Albrecht I. und Bayern an den Babenberger Leopold IV.

1139
Heinrich d. Stolze erobert Sachsen zurück & sein Bruder Welf VI. Bayern

1142
Heinrich d. Löwe, Sohn von Heinrich d. Stolzen, wird Herzog v. Sachsen und verzichtet auf Bayern Bayern kommt zurück an die Babenberger durch Heirat Heinrich Jaromirgott, Bruder von Leopold IV., mit Gertrud, der Witwe von Heinrich d. Stolzen

1143
starb Gertrud, ohne einen Erben für Heinrich Jaromirgott hinterlassen zu haben

1147
Heinrich d. Löwe klagt auf dem Reichstag die Rückerstattung Bayersn ein und setzt so König Konrad unter Druck, der mitten in Kreuzzugsvorbereitungen ist

1152
Tod König Konrad III.

1156
durch seine Freundschaft mit seinem Vetter Friedrich Barbarossa erhält er das verkleinerte Herzogtum Bayern zurück; die Babenberger behalten Österreich als ein von Bayern losgelöstes eigenständiges Herzogtum

1158
Heinrich d. Löwe gründet München

1176
er verweigert Barbarossa die Heeresfolge nach Italien, daraufhin kommt es

1179
zum Prozeß und er wird

1180
mit der Reichsacht belegt, das Herzogtum Bayern wird ihm ab erkannt und er geht nach England ins Exil, da er mit der Tochter des englischen Königs verheiratet ist Bayern geht an den Wittelsbacher Otto VIII., aber ohne die Steiermark, die ein selbständiges Herzogtum wird.

1185
Heinrich d. Löwe kommt aus dem Exil und versucht mit Waffengewalt seine Macht zurückzuerlangen, was allerdings fehlschlägt, da die englische Unterstützung ausbleibt.

1193/94
Aussöhnung der Welfen & Staufer durch die heimliche Liebe & Heirat der Stauferin Agnes, Nichte Barbarossas, mit dem ältesten Sohn Heinrich d. Löwen, Heinrich d. Jüngeren

1198 – 1208
Der Staufer Phillip v. Schwaben, Bruder von König Heinrich IV., wird nach dessen Tod zum neuen dt. König gewählt. Köln bittet Richard Löwenherz um Hilfe, der den Welfen Otto, Sohn Heinrich’s d. Löwen, schickt, er wird zum Gegenkönig gewählt – jahrelange Kämpfe spalten ganz Europa in 2 Lager bis am

21.06.1208
König Phillip ausgerechnet vom bayrischen Pfalzgraf Otto v. Wittelsbach erschlagen wird. Nun wird Otto rechtmäßig zum König gewählt, er heiratet die 10jährige Tochter des ermordeten Königs und läßt den Mord durch Herzog Ludwig ahnden.

1208
Herzog Ludwig d. Kehlheimer aus dem Hause Wittelsbach erkennt den bisherigen Gegenkönig Otto IV. als König an und wird dafür mit der Erblichkeit des Herzogtums Bayern belohnt, was 700 Jahre so bleiben soll.

1209
Otto v. Wittelsbach wird zunächst geächtet und schließlich erschlagen.

1214
vom Stammesherzogtum Bayern war nicht mehr viel übrig & so zielten die Machtbestrebungen der Wittelsbacher auch auf stammesfremde Gebiete, so erlangtenn sie durch Heirat die rheinische Pfalzgrafschaft, die ihnen bald wichtiger war als Bayern

1230 – 1246
nach dem Aussterben der Babenberger versuchen die Wittelsbacher Österreich zurück nach Bayern zu holen, was ihnen nicht gelingt.

1268 – 1273
die Wittelsbacher verpassen es, ihr staufisches Erbe der Thronfolge anzutreten und die Kaiserkrone geht an die schwäbischen Habsburger

1294 – 1347
der Wittelsbacher Ludwig IV., Herzog v. Bayern

1314
Ludwig IV. wird deutscher König

ab 1328
wird er zum Kaiser gekrönt; in dieser Zeit fällt Tirol kurzzeitig an Bayern; durch Erbschaft erhält er noch Niederbayern, Holland & Hennegau – was nach seinem Tod wieder alles verloren geht

1347
Tod von König & Kaiser Ludwig IV. – die Kaiserkrone geht über die luxemburgischen Böhmen ins Hause Habsburg, wo sie auch für lange Zeit verbleibt.

Das Markomannenreich Bayern bis 976 Das welfische Bayern

 

 

Quellen:
Obermüller „Die deutschen Stämme“ 1941
Schröcke „Indogermanen, Germanen, Slawen“ 2003
Todd „Die Germanen“ 2003
Todd „Die Zeit der Völkerwanderung“ 2001
Diverse „Die Römer in Bayern“ 1995
Diverse „Beiträge zur keltisch-germanischen Besiedlung im Mittelgebirgsraum“ 1992
Karfunkel-Codex „Die Staufer“ 2005
Döbler „Die Germanen“ 2000
Onusseit „Dramatis Personae des Mittelalters“ 2002