Die Greifensteine im Erzgebirge

Die Greifensteine im Erzgebirge

Greifensteine

Unter den „Greifensteine“ sind im Allgemeinen die sieben freistehenden 20 bis 30 Meter hohen Felsen bekannt, die allerdings nur das Zentrum eines rund 280 Hektar großen Landschaftsschutzgebietes bilden.
Die Greifensteine liegen bei Ehrenfriedersdorf, einem Ort der Ende des 12. Jahrhunderts im Zuge der bäuerlichen Besiedlung des Erzgebirges als Waldhufendorf angelegt wurde und in dem schon vor sehr langer Zeit mit dem Bergbau begonnen wurde, wie es im Erzgebirge eben so der Fall war.
Die bizarre Felsformation der Greifensteine, inmitten des Waldes, die aus Granit besteht, für welches die plattige Verwitterungsform typisch ist, ist das Überbleibsel eine Hochgebirges. Das Granit ist bereits über 320 Millionen Jahre alt. Die gigantische Gesteinsmasse des ehemaligen Hochgebirges schmolz, als sehr hohe Temperaturen und Drücke im Erdinneren zu wirken begannen. Als Folge dieser Natureinflüsse drang die Gesteinsschmelze nach oben, blieb aber schließlich in einer Tiefe von 10 Kilometern unter der damaligen Erdoberfläche stecken und erstarrte zu einem harten Granitstock. Bis heute ist nur die oberste Spitze dieses Granitstockes freigelegt.

… Sagen der Gegend

Über ein etwa mannshohes Loch, welches man am Fuße eines Felsens erkennen kann wird berichtet, dass einst eine Magd da hinuntergestiegen sei, um einer anderen Magd zu Hilfe zu eilen. Die beiden hatten sich ausgemacht, dass die eine Magd der anderen hilft, sobald diese nach ihr ruft. Als sie schließlich gerufen wurde und hinunterging, soll sie einen großen Goldschatz erblickt haben, der von einer Art Höllenhund bewacht wurde. Sie füllte sodann schnell ihre Schürze mit Gold, doch als sie die Höhle verlassen wollte, verengte sich der Eingang und der Hund fiel über die Magd her. Deshalb blieb ihr keine andere Möglichkeit, als das Gold zurückzulassen. Zwar konnte sie noch aus der Höhle fliehen, doch starb sie wenige Tage später an ihren Ängsten.

Ein anderes mal soll einem bettelarmen Hauer in einer Silvesternacht der Berggeist dort erschienen sein. Er berichtete dem Hauer, seine Frau habe soeben drei Söhne zur Welt gebracht, und er würde so gern die Patenschaft übernehmen. Als der Berggeist zur Taufe erschien, war er in Hauerkleidung gehüllt und beschenkte den Vater mit einem Eisen und einem Schlegel. Die Werkzeuge gewährten ihrem Besitzer fortan immer einen reichen Lohn und machten aus dem bettelarmen Hauer einen wohlhabenden Mann.