Anleitung zum Färben mit pflanzlichen Stoffen

Anleitung zum Färben mit pflanzlichen Stoffen

Das Handwerk des Färbens ist schon uralt, denn schon unsere Steinzeitvorfahren haben Farbe herstellen können. Die Menschen haben beizeiten bemerkt, das gewisse Pflanzen, Wurzeln und vor allen Beeren eine bestimmte Farbe hinterlassen können. Als Kind haben wir unseren Spaß gehabt mit unserer Zunge, die von Heidelbeeren ganz lila geworden ist, oder wie wurde geschimpft wenn die Wiese unsere Hosen grün gefärbt hat.
Diese Erfahrung wurde immer mehr bewusst genutzt und es wurde ein eigenes Handwerk daraus. Die Vielfalt der Mittel aus der Flora und Fauna geben uns die Möglichkeit eine große Palette an Farben herstellen zu können. Diese Möglichkeiten bestanden schon zum Anfang der Zeitrechnung und es ist bis heute machbar, Farben selbst herzustellen.
Auch schon im Mittelalter hat es die Farben von gelb, orange, über rot zu blau, bis hin zum grau gegeben. Ihr werdet euch allerdings sagen, das es die Beizmittel so ja noch gar nicht im Mittelalter gegeben hat. Richtig. Ihr könnt es auch auf die rein biologische Art machen, die Farben werden dann aber ziemlich blass. Wollt ihr kräftige Farben müsst ihr bedenken, das die Pflanzen oxidieren müssen, entweder mit den passenden Pflanzen (Rezept findet ihr im späteren Text) oder mit Urin. Egal für was ihr euch entscheidet, es wird auf alle Fälle stinken. Mit den chemischen Beizen geht es zu dem schneller und ihr erzielt den gleichen Effekt.
Im Nachfolgenden beschreibe ich euch wie man färbt, was man dazu braucht und beachten solltet. Die Rezepte werde ich allgemein halten, denn sie unterscheiden sich nur in den Mengenangaben der Pflanzen und Beizen. Diese könnt ihr aus der Färbetabelle bzw. im Text über die Beizmittel erfahren. Das einzige Färbeverfahren was stark von den anderen abweicht ist das Färben mit Indigo. Dazu werdet ihr im Anschluss ein Rezept finden.
Ich wünsche euch viel Spaß und viel Erfolg beim Färben und wenn ihr Fragen oder auch Anregungen habt, dann schreibt mir.

Welche Utensilien braucht man
– eine Feuerstelle
– mehrere direkt beheizbare Waschzuber, je nach Färbung
– Siebe, Waage, Mixer, Mörser, Thermometer, Trichter, große Löffel, Zangen, Handtücher, Eimer, Handschuhe
Ihr müsst bei für jeden Gegenstand das euch liebste Material raussuchen. Bedenkt aber, das die Werkzeuge die Farben kaum noch loswerden, vor allen wenn sie aus Holz sind. Gerätschaften aus Edelstahl haben sich am meisten bewert.
Ihr werdet noch verschließbare, dunkle Gläser für die Beize brauchen. Denkt bitte daran, das einige Lösungsmittel beinhalten und damit giftig sind, also schließt sie vor allem für Kinder gut weg.

Wie färbt man
1. Material ( Garne, Stoffe, Rohmaterial) waschen und trocknen
2. Vorbeizen
3. Färbebrühe vorbereiten
4. Färben
5. evl. Nachbehandeln
6. Spülen/ Trocknen

Waschen/ Trocknen
Dieser Arbeitsschritt ist schön einfach. Wiegt das Material im Trockenzustand ab. Die Grammangaben in der Färbetabelle stehen immer zu 100g Wolle oder anderes zu färbendes Material ( wenn ich im nachfolgenden Text nur noch von Wolle schreibe, gilt das auch für andere Materialien).
Das heißt z. B. 100g Wolle zu 200g Birkenblätter.

Vorbeizen
Es wird nun schon ein wenig aufwändiger.
Das Beizmittel wird in heißen Wasser aufgelöst, die Wolle eingelegt und etwa eine Stunde gekocht. Die Grammangaben für die Beizmittel sind ungefähre Angaben. Bitte seid vorsichtig beim Dosieren, um so mehr ihr von den Beizmitteln nehmt, um so dunkler wird es. Nehmt lieber etwas weniger und färbt nach Bedarf nach. Ich kann euch leider keine genauen Angaben machen, denn in jeder Lektüre steht etwas anderes. Beim Eisensulfat verhält es sich so, das es die Farben nachdunkelt und nur zur Nachbehandlung benötigt wird. Auch hier gilt, umso mehr ihr davon nehmt umso dunkler die Farbe.
Die Beizmittel erhaltet ihr in Apotheken, dort werden sie aber nur den chemischen Begriff kennen.

Alaun Kaliumaluminiumsulfat 15 g
Kupfersulfat Cuprumsulfuricum 5 g
Chromkali Kaliumdickromat 5 g
Zinnchlorid Stanumchloratum 5 g
Eisensulfat Ferrumsulfuricum 2-10 g
Weinstein Kaliumhydrogentatrat 10 g
Pottasche Kaliumcabonat 10 g
Tannin Gerbsäure nur zusammen mit Alaun ansetzen

Nun zu den pflanzlichen Beizen.
Als Ersatz für Alaun eignet sich: Bärlapp und Vogelmiere. Für Eisensulfat nehmt Eichengalläpfel, Sauerampfer oder Erle. Kocht diese Pflanzen in einem rauhen ALU- Behälter aus. Sie müssen eine Reaktion mit dem Aluminium eingehen, das Metall muß angreifbar sein. Lasst diese Brühe dann ein paar Tage stehen, bis es anfängt zu faulen. Dann nehmt die Pflanzenbestandteile heraus und tragt sie weit, weit weg. Die Flüssigkeit könnt ihr dann wie die oben genannten Beize verwenden.

Färbebrühe
Gehen wir einen Schritt weiter.
Zuerst zerkleinert ihr die Pflanzen, die nach Möglichkeit frisch sein sollten (mit getrockneten Pflanzen geht es aber genauso gut) und weicht diese über Nacht ein. An nächsten Tag die Pflanzen in diesen Wasser eine Stunde lang kochen. Gießt dann die Pflanzen ab, denn ihr braucht nur die Brühe. Somit habt ihr nicht die Arbeit die Pflanzenkrümel aus der Wolle zu klauben. Diese Brühe könnt ihr dann entweder gleich benutzen oder noch einmal einen Tag lang stehen lassen, wodurch die Farben intensiver werden können.

Färben
Die vorgebeizte Wolle befeuchten und in der Färbebrühe zum Kochen bringen. Das Material dürft ihr nicht rühren, sondern nur unterdrücken. Am besten ihr hebt es heraus und lasst es wieder fallen (in den Topf). Wenn das ganze Zeug kocht, dann köchelt es bei geringer Hitze noch etwa eine Stunde. Es können verschieden gebeizte Wolle gleichzeitig gefärbt werden.

Nachbehandeln
Diesen Schritt könnt ihr ausführen, wenn ihr die Farbe nochmal verändern wollt. Wenn man seine Wolle nachbehandeln möchte, sollte man dies gleich nach dem Färben machen, die Wolle muß nicht erst ausgespült werden. Die entsprechende Beize wird direkt der Färbebrühe zugegeben. Die Wolle darin einlegen und eine weitere Stunde kochen.

Spülen/ Trocknen
Mit Seifenlauge die Wolle so lange spülen bis das Wasser klar bleibt. Anschließend zum Trocknen aufhängen.

Ganz zum Schluß noch ein paar Rezeptvorschläge,
damit ihr am Anfang etwas genaues habt von ganz einfach bis hin zu schwierig.

Braun mit Walnußschalen
Für 1kg Wolle braucht ihr mind. 2 kg Walnußschalen. Wenn ihr mehr habt, wird die Farbe intensiver. Legt diese Schalen 2-3 Tage in Wasser ein. Nach diesen Tagen legt ihr die Wolle dazu und laßt es nocheinmal 1-2 Tage stehen. In diesen beiden Tagen solltet ihr die Wolle ab und zu bewegen und darauf achten, daß die gesamte Wolle immer unter Wasser ist. Dann könnt ihr die Wolle herausnehmen, spülen und trocknen. Mit den restlichen Sud kann man noch 2x warm färben, indem man die Schalen auskocht, dann ein halbes Kilo Wolle eine halbe Stunde mitkocht. Das Braun wird mit jeden Mal allerdings heller.

Hellbraun mit Rhododendrenblättern
Für 1kg Wolle braucht ihr auch 1kg Blätter. Das Kilo Blätter muß über Nacht in Wasser eingelegt werden. Am nächsten Tag wiegt, wascht und trocknet ihr zuerst die Wolle. Nehmt diese Wolle und kocht sie mit 360 g Alaun etwa eine Stunde lang. Laßt sie dann abkühlen und spült sie aus. Für die Färbebrühe nehmt ihr die eingeweichten Blätter und filtert das Wasser ab. Zu dieser Brühe gebt ihr nochmal 20 l Wasser. Die feuchte und vorgebeizte Wolle in diesem Sud langsam eine Stunde köcheln. Danach die Wolle abkühlen lassen, ausspülen und trocken.

Blau mit Blauholz
Die Wolle muß bei dieser Farbe ebenfalls vorgebeizt werden. Nehmt für 1kg Wolle 120g Alaun, 30g Weinsteinsäure, 30g Kupfervitrol und 20 g Eisenvitrol. Füllt den Topf mit Wasser bis die Wolle vollständig bedeckt ist und kocht dies eine halbe Stunde. In einen anderen Topf werden 1kg Blauholzspäne eine dreiviertel Stunde gekocht. Das Wasser abseien und mit der vorgebeizten Wolle nochmals eine Stunde kochen. Dann braucht ihr nur noch die Wolle ausspülen bis kein Farbstoff mehr rauskommt und laßt sie trocknen.

Blau mit Waid
1kg Waid- Pulver wird in 7,5 l kalten Wasser aufgelöst. Danach wird diesem Wasser 60g Hydrosulfit und 250ml 25% haltige Natronlauge zugeführt. Das alles müßt ihr langsam auf 50 grad erhitzen und dann 15min intensiv bei der Temperatur rühren. Dann 1kg Wolle hinzugeben und etwa eine Stunde weiterkochen. Und nun wie gehabt: kühlen, spülen, trocknen.

Blau mit Indigo
Insgesamt braucht ihr für 1kg Wolle: 40g Indigopulver
1,2 l Wasser
50 ml 25% Natronlauge
60g Hydrosulfit
Zuerst die Stammküpe: Das Wasser mit wenig Spüli mischen und das Indigo einrühren. Natronlauge und Hydrosulfit dazugeben und gut rühren. Dies müßt ihr im Wasserbad auf 60 grad erhitzen. Wenn der Sud gelb und klar ist, ist die Stammküpe fertig. Sie kann gelagert werden und aus Vorrat hergestellt werden.
Nun macht ihr das ganze noch einmal auf fast die gleiche Art. 4l Wasser auf 50 grad erhitzen, 6ml Natronlauge und 4g Hydrosulfit hinzu fügen und gut rühren. Dann laßt es 20 min ruhen. Anschließend diese 4 l Wasser mit 300 ml der Stammküpe verrühren. Nach weiteren 20 min Ruhezeit kann man die Wolle färben. Kocht die Wolle eine Stunde lang, nehmt sie dann heraus zum abkühlen. Zuletzt spülen und trocknen wie gehabt.

Blau mit Indigo – Alternative
Indigo auf Schwefelsäurebasis – Verfahren für Seide und Wolle
Beize: 20 g Alaun, 2 g Weinstein
Färben:25 g rauchende Schwefelsäure (12,5 ml) und 3 g fein pulverisierter Indigo werden in einem dickwandigen, gut verschließbaren Glasgefäß mit einem Glasstab so lange gerührt, bis eine dickflüssige Paste entsteht. Diesen Vorgang so oft wiederholen, bis die richtige Menge erreicht ist (nicht gleich eine größere Menge anrühren). Für 100 g Stoff benötigt man 12 ml Indigopaste. Das gut verschlossene Gefäß mit der Paste an einen lauwarmen Platz stellen und 24 Stunden ruhen lassen. Sie läßt sich ca. 3 Monate aufbewahren.
5 l Wasser auf 50°C erwärmen, 3 Tropfen Indigo – Schwefel – Mischung zufügen und mit dem Glasstab verrühren. Das Färbegut eintauchen und wenden. Der Indigo wird von dem Material aufgenommen. Sobald das Wasser wieder klar ist, wird das Färbegut herausgenommen, und es werden wieder 3 Tropfen Indigo zugesetzt. Dieser Vorgang wird solange wiederholt, bis das gewünschte Blau erreicht ist. Wichtig: Die Indigomischung nie in kochendes Wasser geben, da die Säure den Inhalt überlaufen läßt.

Indigo auf Hydrosulfitbasis – Verfahren für 100 g Wolle oder Seide

Stammküpe:
4 g Indigo, 3 g Na – Dithionit, 3 ml Natronlauge 32%ig, ca. 100 ml Wasser
1. Indigo mit wenig warmen Wasser anteigen
2. Natronlauge dazugeben
3. Rest Wasser dazu
4. Auf 50°C – 55°C im Wasserbad erwärmen
5. Na – Dithionit reinrieseln lassen, bis zum Rand mit warmen Wasser auffüllen, umrühren, mit Deckel verschließen
6. 20 – 25 Min. Im Wasserbad bei 50°C – 55°C stehenlassen. Lösung färbt sich grünlich und wird immer brauner

Küpenbad:
5 l Wasser, 1 Messerspitze Gelatine, ca. 5 ml Ammoniak 25% (Salmiakgeist), ca. 5 g Na – Dithionit
1. Wasser auf 50°C – 55°C erwärmen
2. Gelatine in etwas kaltem Wasser 10 Min. quellen lassen
3. Zunächst 2 ml Ammoniak dazugeben, umrühren
4. Na – Dithionit dazugeben, umrühren
5. Mit pH – Papier prüfen ob schwach alkalisch, ansonsten Ammoniak nachgeben
6. Stammküpe dazugeben, vorsichtig rühren, 20 min. ruhen lassen
7. Färben ca. 20 Min., Wolle gut durchgefeuchtet und geschleudert bzw. Ausgewrungen
8. Vor jeder Färbung pH – Wert überprüfen
9. Wolle aus dem Farbbad nehmen, schleudern (nicht spülen) und 15 Min. an der Luft verblauen lassen
10. Absäuern: 15 Min. in 10 l heißem Wasser + 2 EL Essigessenz bzw. Eisessig

Zitronengelb mit Birkenblättern
Im Gegensatz zu allen anderen Rezepten handelt es sich hier um eine Einbadfärbung, das heißt, daß das Färbegut nicht vorher gebeizt werden muß, sondern das das Beizmittel der Farbflotte zugesetzt wird. 200 g getrocknete oder 400 g frische Birkenblätter mit Wasser bedecken und mindestens 6 Stunden einweichen. Die Mischung eine Stunde kochen, dann abkühlen lassen und durch ein Mulltuch und ein Sieb filtern. Die Blätter gut ausdrücken. Die Flüssigkeit mit Wasser auf 4 – 5 l auffüllen und 12 g Alaun, das in etwas heißem Wasser gelöst wurde, zusetzen. Die auf 5 l aufgefüllte Farbflotte wird auf 30°C erwärmt, das Färbegut wird eingelegt und je nach Material auf 100°C oder 70°C erhitzt. Die Färbezeit beträgt eine Stunde.

Gelb mit Färbeginster
Beize: 15 g Alaun, 6 g Weinstein
Färben: 75 g feingeschnittene Ginsterspitzen werden über Nacht eingeweicht, eine Stunde lang ausgekocht und durch ein Tuch filtriert. Die auf 5 l aufgefüllte Farbflotte wird auf 30°C erwärmt, das Färbegut wird eingelegt und je nach Material auf 100°C bzw. 70°C erhitzt. Die Färbezeit beträgt eine Stunde.

Hellbraun mit Faulbaumrinde
Beize: 20 g Alaun
Färben: 100 g Faulbaumrinde werden einen Tag lang eingeweicht und anschließend 2 Stunden ausgekocht. Der Absud wird durch ein Tuch gefiltert und das Farbbad auf 5 l Wasser aufgefüllt. Die Rinde bleibt im Säckchen im Farbbad hängen. Die Färbezeit beträgt je nach Farbtiefe 1 bis 3 Stunden.

Gelb mit Goldrute
Beize: 20 g Alaun
Färben: 100 g getrocknete (oder 500 g frische) geschnittene Goldrute werden einen Tag eingeweicht, 2 Stunden gekocht und durch ein Tuch gefiltert. Die auf 5 l aufgefüllte Farbflotte wird auf 30°C erwärmt, das Färbegut wird eingelegt und je nach Material auf 100°C bzw. 70°C erhitzt. Die Färbezeit beträgt eine Stunde.

Helles Rot mit Krapp
Beize: 22 g Alaun, 4 g Weinstein
Färben: 50 g zerkleinerten oder gemahlenen Krapp über Nacht vor dem Färben locker in einem Mullsäckchen in 3 l Wasser einweichen. Das Einweichwasser auf 5 l aufgießen und auf 30°C erwärmen. Das Krappsäckchen bleibt in der Flotte. Das Färbegut einlegen und langsam unter Rühren auf 70°C erwärmen (Krapp soll bei Rotfärbungen nicht über 70°C erhitzt werden, bei höheren Temperaturen färbt er braun). Die Färbedauer beträgt eine Stunde, das Material sollte häufig bewegt werden, um eine gleichmäßige Färbung zu erreichen.

Goldgelb mit Saflor
Beize: 20 g Alaun
Färben: 100 g Saflorblüten über Nacht in 3 l Wasser in einem Mullsäckchen einweichen. Die Farbflotte auf 5 l Wasser aufgießen und auf 30°C erwärmen. Färbegut einlegen und auf 100°C (bei Seide 70°C) erhitzen und 1 Stunde auf der Temperatur halten. Langsam abkühlen lassen und ausspülen.

Gelb mit Schachtelhalm
Beize: 15 g Alaun
Färben: 200 g Schachtelhalm werden über Nacht eingeweicht, eine Stunde lang ausgekocht und durch ein Tuch filtriert. Die auf 5 l aufgefüllte Farbflotte wird auf 30°C erwärmt, das Färbegut wird eingelegt und je nach Material auf 100°C oder 70°C erhitzt. Die Färbezeit beträgt 1 Stunde.

Ocker mit Schöllkraut
Beize: 15 g Alaun
Färben: 100 g Schöllkraut werden über Nacht eingeweicht, eine Stunde lang ausgekocht und durch ein Tuch filtriert. Die auf 5 l aufgefüllte Farbflotte wird auf 30°C erwärmt, das Färbegut wird eingelegt und je nach Material auf 100°C oder 70°C erhitzt. Die Färbezeit beträgt eine Stunde.

Altrosa mit Waldmeister
Beize: 20 g Alaun
Färben: 100 g Waldmeisterwurzeln werden in 3 l Wasser über Nacht eingeweicht. Die Farbflotte auf 5 l aufgießen und auf 30°C erhitzen. Färbegut einlegen und auf 70°C erhitzen. Das Färbegut häufig bewegen und nach 1 Stunde herausnehmen.

Zitronengelb mit Wau
Beize: 22 g Alaun, 3 g Weinstein
Färben: 100 g Wau wird geschnitten und über Nacht eingeweicht (auf 60 g Wau 3 l Wasser), anschließend eine Stunde gekocht und durch ein Tuch filtriert. Die Farbflotte wird auf 30 °C erwärmt, 5 g Kreide (Calziumkarbonat) hinzugefügt und das Färbegut eingelegt. Allmählich wird die Farbflotte bis auf 80°C erhitzt. (Wau soll nicht kochen, da sonst die leuchtend gelbe Farbe verloren geht) und eine Stunde im Farbbad belassen.

Grün mit Indigo und Färberwau
Erste Färbung: wie zuvor; nur ohne Spülen trocknen.
Überfärben mit Indigo: 4 l Wasser auf 40°C erwärmen, 2-3 Tropfen Indigo – Schwefel – Mischung hinzufügen und gut umrühren. Das mit lauwarmen Wasser gut angefeuchtete Färbegut hinzugeben, wenden und herausnehmen, nochmals 2 Tropfen Mischung hinzufügen und den Vorgang solange wiederholen, bis das gewünschte Grün erscheint. Ca. 30 Min. auf 70°C in der letzten Farbflotte lassen, herausnehmen und trocknen.

Eine Sammlung von Färbekräutern und den damit zu erzielenden Farben findet Ihr unter „Naturfarben“.
Nun viel Erfolg beim Ausprobieren wünscht Euch die Aniko!