Beschreibung
warm, blumig – würzig, Blume der Liebe, für Sachets
Geschichtliches samt RezeptMittgard – Heidentum und Mittelalter
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Rose
Nach einer Fabel waren die Rosen ursprünglich alle weiß. Aber als Venus, dem verwundeten Adonis zu Hilfe kommend, in dorniges Gesträuch trat und ihren Fuß verletzte, röteten sich die Rosen. Die Rose ist mit ihrer Schönheit, ihren Dornen und dem Duft ein Symbol von Liebe, Vergänglichkeit, Tod und Unsterblichkeit. Bei den Germanen war die Rose der Liebesgöttin Freya geweiht. Deshalb pflanzte man Heckenrosen an die heiligen Plätze. Nur am Freitag, dem Freya-Tag, durften Rosen zu Heilzwecken gepflückt werden. Wie auch die Mistel durfte sie nur mit goldenen Werkzeugen geschnitten werden. In Schlesien schüttete man als Überbleibsel des Freya-Kults des Badewasser eines Neugeborenen unter einen Rosenstrauch – dann blieb das Kind gesund und bekam schöne rote Wangen. Um nicht die Gürtelrose zu bekommen, aß man die ersten Rosenblüten des Jahres. Die Damaszenerrose wurde zum Räuchern verwendet. Die Wurzeln der Rosen galten als sicheres Mittel gegen die geheimnisvolle Hundswut beim Menschen. War in Bayern die Milch verhext, so schlug die Bäuerin mit einer Hagebuttenrute ins Feuer. Überhaupt schützten Hagebutten gegen Behexung. Apuleius erzählt in seiner Fabel „Der goldene Esel“, von einem Menschen, der in einen Esel verwandelt wurde. Um seine Menschengestalt zurückzugewinnen mußte er Rosenblüten (fr)essen. Bis zum heutigen Tag sollte einem Esel, der beim Rosenfressen gesehen wird, dies aus Barmherzigkeit gestattet werden und er sollte nicht fortgejagt werden, bis absolut Klarheit darüber besteht, daß es sich wirklich nur um einen Esel handelt.
Aus der „Symbolik der Pflanzen“: „In der Alchemie galt die Rose als Flos Sapientiae, als Blume der Weisheit, Bild des klaren Geistes. Die leicht gefüllten Rosen mit sieben Blattreihen symbolisieren in den Augen der Alchimisten die sieben Planeten mit den dazugehörigen Metallen und das geheime Wissen, das fortschreitend erworben mit. Noch heute stehen Rosen Esoterikern und Mystikern nahe.“ Verursacht durch die Rosengallwespe findet man an Wildrosen zuweilen den Schlafapfel, Rosenapfel, Rosenschwamm. Diesen legte Odin unter das Haupt der Brunhilde, damit sie entschlief. Noch im Mittelalter sollte er Schlaf bringen, wenn behexte Kinder nachts weinten. Auch den Rasenden, den von der Wasserscheu Befallenen und den Geisteskranken wurden die Rosenäpfel zur Beruhigung unters Kopfkissen gelegt oder umgehängt.
Und nun noch ein paar Rezepte zum Selbermachen:
Rosenzucker
Stark duftende frische Rosenblätter am sonnigen Vormittag gesammelt, auf ein Tuch legen, einrollen und so 2 Tage liegen lassen. Danach werden die angewelkten Rosenblätter zerschnitten und mit einem nichtmetallenen Mörser zerstoßen. Auf 1 Teil Rosen kommen 2 Teile Zucker, die miteinander vermischt erneut zerstoßen werden. Das füllt man in ein Glas und läßt es 2 Monate in der Sonne stehen und rührt täglich um. Danach dunkel aufbewahren. Der Rosenzucker wirkt herz-, magen- und nervenstärkend.
Für Rosensaft gibt man 4 Handvoll Rosenblüten in einen Steinguttopf und streut 1 TL Weinsteinsäure darüber. Das übergießt man mit ½ l kochendem Wasser, deckt ab und läßt das Ganze 48 h stehen. Dann seiht man ab und gibt 2 EL Honig dazu. Den Saft sollte man im Kühlschrank aufbewahren oder mit Alkohol konservieren. Dafür gibt man auf 1l Saft ½l 45%igen Weingeist. Dieser Saft ist neben seiner herz- und nervenstärkenden Heilwirkung ein guter Fiebertrank.
Für Rosengelee sammelt man Rosenblütenblätter und bedeckt sie einen Tag lang mit Wasser. Haben sie ihren vollen Duft entwickelt und an das Wasser abgegeben, gibt man das Wasser samt der Blütenblätter in einen Mixer und püriert alles bis die Blätter kleine Stückchen sind. Das kocht man mit der passenden Menge Gelierzucker, so als ob man Marmelade macht. Füllt den Rosengelee in saubere Gläser und verschließt sie gut. Der Rosengelee hat einen süßlich-säuerlichen, erfrischenden Geschmack und duftet betörend.