Beschreibung
Blüten, gerebelt
schweißtreibendes Mittel bei der Behandlung von fieberhaften Erkältungskrankheiten
Geschichtliches samt RezeptMittgard – Heidentum und Mittelalter
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Blüten, gerebelt
schweißtreibendes Mittel bei der Behandlung von fieberhaften Erkältungskrankheiten
Geschichtliches samt RezeptSchwarzer Holunder
Aussehen:
Der Holunder ist der hohe Strauch, der meist neben Häusern wächst. Der im Frühsommer die großen weißen Blütendolden trägt, die im Herbst zu schweren schwarzen Beerendolden werden.
Vorkommen:
Früher stand immer ein Holunder neben dem Haus und auch heute findet man ihn auf Dörfern immer neben dem Wohnhaus. Ist er da nicht, findet man ihn an Feldwegen, an Waldrändern, er bildet mit anderen Sträuchern die kleinen Strauchinseln mitten auf dem Feld… eigentlich überall wo der Mensch ist, ist der Holunder nicht weit.
Was sammelt man wann?
Von Mai bis Juli sammelt man die ganzen Blütenstände, die man schnell trocknet und im trockenen Zustand von den Dolden rebelt und noch etwas nachtrocknen läßt. Die Blätter sammelt man im jungen Zustand und auch die Rinde schält man von jungen Zweigen. Von September bis Oktober kann man die vollreifen Früchte sammeln, die man leicht mit einer Gabel von den Dolden lösen kann.
Geschichte & Anwendung:
Der Holunder ist der heilige Strauch der Göttin Holle, einem Aspekt der Erdgöttin Frigg. Er gilt als Lebens- und Sippenbaum und neben jedem Haus, das gebaut wurde, wurde er gepflanzt, denn in ihm wohnt der gute Geist und Beschützer des Hauses, der Sippen- und Vegetationsgeist Frau Ehlhorn. Die Germanen brachten zu seinen Füßen das Disenopfer aus Brot, Milch und Bier dar. Und man sagte, wenn man in der Mittsommernacht unter ihm einschlafe, könne man durch den betäubenden Duft der Blüten in einer Vision die Königin der Elfen mit ihrem ganzen Gefolge vorbei reiten sehen. Römer & Griechen bauten aus seinem Holz eine dreieckige Harfe namens Sambuca, daher ihr lateinischer Name. Doch wollte man ihr Holz, so mußte man zuvor den Baumgeist darum bitten, sonst würde Frau Ellhorn mit all ihren Kobolden so lange keine Ruhe geben, bis man das Holz wieder zurück in den Wald bringt.
Der Holunder ist der wichtigste Heilstrauch, da fast alles an ihm von Nutzen ist. Holunderblüten wirken schweißtreibend & entzündungshemmend und aktivieren unsere körpereigenen Abwehrkräfte. Sie wurden schon immer bei Fieber & Erkältungen getrunken und galten früher noch als blutreinigend bei Hautunreinheiten & üblen Körpergerüchen.
Auch Blätter und Rinde finden laut Albertus Magnus in der Volksheilkunde Verwendung. So wird behauptet, daß man ein gutes Abführmittel erhält, wenn man die Rinde von oben nach unten abschabt. Jedoch gewinnt man ein Brechmittel, wenn man sie von unten nach oben abschabt.
Die Früchte schließlich strotzen nur so von Vitaminen und Mineralien. Im Herbst sollte man soviel sammeln wie man verarbeiten kann und Säfte, Sirup & Suppen daraus machen. So gewappnet kann man erkältungsfrei den Winter überstehen.
Rezepte:
Schwitztee bei fieberhaften Erkältungskrankheiten
2 TL Blüten auf 1/4l kochendes Wasser und nach 10 min abseihen.
Hollersekt
Man gibt man 20 große Blütendolden, 1¼kg Honig, ¼l Weinessig und 3 ungespritzte in Scheiben geschnittene Zitronen in 15l Wasser. Das Ganze läßt man einige Tage in der Sonne stehen. Etwa nach dem 4. Tag hat das Getränk stark gegärt. Keinen Schreck kriegen, wenn es eklig aussieht; einfach die oberste Schicht abschöpfen, abseihen (dabei nicht mit Metall in Berührung kommen!) und in Flaschen füllen. Nun noch 6 Wochen die Flaschen stehend im Keller lagern und ab und zu den Druck rauslassen. Das gibt einen herrlich erfrischenden prickelnden Sekt; und wenn’s doch schief geht, kann man den so entstandenen Holleressig immer noch für den Salat benutzen.
Hollerküchle
Man mischt ½ Tasse Milch, 2 Tassen Mehl, 3 EL Honig, 1 Prise Safran, 1 Prise Zimt, 2 Eier und 1 Schuß Bier zu einem Teig, in den man etwa 15 Holunderblütendolden eintauchen und in heißem Fett ausbacken kann.
Tee bei Wasseransammlungen im Körper, Harnverhalten, Stuhlträgheit & Rheumatismus
2 TL Rinde oder Blätter auf 1/4 l kaltes Wasser, langsam bis zum Sieden bringen und sofort abseihen. Langsam über den Tag verteilt trinken.
Holundersuppe
Die Beeren werden im Dampfentsafter entsaftet oder mit etwas Wasser weichgekocht und durch ein Tuch passiert. Der ungesüßte Saft muß im Einmachtopf bei 80°C 20min lang sterilisiert werden. Für eine Holundersuppe gibt man auf ¼l Saft ebenso viel Wasser, kocht das Ganze mit etwas Zitronenschale auf und dickt mit 1 TL Maisan an. Die Suppe wird mit 2 EL Zucker, Zitronensaft und 1 Prise Salz abgeschmeckt. Einige Löffel Milch machen die Suppe voller und lieblicher. Dazu kann man gedünstete Äpfel und Pflaumen reichen und geröstete Brotwürfel oder Zwieback hineinstreuen.
Holunderblüten – Dicksaft
80 Holunderblüten von der Dolde abgezupft in einen 10 Liter-Topf geben, etwas zusammendrücken und mit kaltem Wasser bedecken. Aufkochen und gleich wieder abkühlen lassen, die Blüten absieben. Den Saft wieder aufkochen lassen bis etwa ein Viertel verkocht ist. Nun 2-3 kg Kristallzucker dazugeben und 3 Stunden leicht weiterköcheln lassen bis der Saft um ein weiteres Viertel bis ein Drittel verdunstet ist. Dann in Flaschen abfüllen.
Dieser Dicksaft ist mehrere Jahre haltbar und kann so zu Schnaps, Backwaren, Sirup, Cocktails und anderes weiter verarbeitet werden.
Holunderbeeren – Süßsaft & Gelee
Frisch gesammelte & gewaschene Beeren mit einer Gabel von den Dolden lösen. In einen Topf geben und knapp mit Wasser bedecken. Aufkochen lassen und noch lauwarm durch ein Leinentuch pressen – so erhält man noch viel vitaminreiches Fruchtmark dazu. Diesen Grundsaft kann man mit mehr oder weniger Zucker zu einem Sirup oder einen Gelee weiter verarbeiten.
Für einen Süßsaft gibt man auf 2l Grundsaft 1 kg Zucker, läßt das kurz aufkochen und füllt gleich in Flaschen ab.
Für einen Gelee mischt man den Grundsaft 1:1 mit Gelierzucker und läßt das 15 min kochen, gleich in saubere Gläser füllen.
Kuhfladen mit Fliegenlöchern
110 g Butter auf niedrigem Feuer schmelzen. 200g Rohzucker, 1 Prise Salz, 2 Eier, 1-2 EL Kakaopulver, einige Tropfen Zitronenaroma und 2 EL Milch dazugeben und mit einem Rührbesen vermischen. Dann 220 g Mehl, 1/2 Päckchen Backpulver und 1 Tasse entstielte Holunderbeeren dazugeben und gründlich verrühren. Mit einem Eßlöffel setzt man kleine Häufchen der Masse auf ein gefettetes Backblech und läßt es 15 min bei 180-200 Grad im Ofen backen. 2-3 Stunden kalt stellen.