Beschreibung
Blätter, gerebelt
auch Maggikraut für Eintöpfe, Suppen & Soßen, Fleischfüllungen, Salat & Kräutersoßen
Geschichtliches samt RezeptMittgard – Heidentum und Mittelalter
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Blätter, gerebelt
auch Maggikraut für Eintöpfe, Suppen & Soßen, Fleischfüllungen, Salat & Kräutersoßen
Geschichtliches samt Rezept
Liebstöckl |
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Ein „liebes Stöckel“, in des Kräfte man viel Vertrauen setzte. Der Mensch, der etwas von der Pflanze bei sich trägt, wird von allen gern gesehen und ist gegen Unheil aller Art gefeit. Band man es z.B. am Himmelfahrtstag auf den Rücken, so bewahrte es denjenigen das ganze Jahr vor Kreuzschmerzen. Auf die Fußsohlen gestrichen, schreckte das Öl die Schlangen ab und schützte so vor deren Bissen. Grüne Eidechsen und Liebstöckel zu Asche verbrannt, sollten alle Schlösser öffnen helfen. Für die Haustiere wurde Liebstöckel in Brot eingebacken und dann z.B. an die Kühe verfüttert, als geheimes Schutzmittel gegen bösen Zauber. Stößigen Rindern rieb man die Hörner mit dem Kraut ein, und damit die Gänseeier gut ausgebrütet wurden, unterlegt man sie mit Liebstöckelzweigen.
Heute nutzt man den Liebstöckel nur noch als Gewürz oder zur Aromatisierung von Likören und bitteren Magenschnäpsen. „Macht einen guten Magen und vertreibt die Winde“ schrieb schon zur Zeit Karls des Großen ein Koch, der diese Pflanze stets in seinem Garten zog. Frisches Kraut oder nur die frischen Blätter, kleingehackt Gemüsen oder Eintöpfen beigegeben, erhöhen Bekömmlichkeit und Wohlgeschmack dieser Speisen. Etwas Liebstöckelwurzel in Fleischbrühen, Fleischsaucen und Hackfleischgerichten mitgekocht, hebt und verstärkt den Fleischgeschmack. Doch auch in der Volksmedizin wurde die Wurzel gegen Magenbeschwerden durch Verdauungsschwäche, gegen Blasen- und Nierenleiden, gegen rheumatische und gichtige Schmerzen, gegen Menstruationsbeschwerden und auch gegen Migräne genutzt. Dazu bereitete man einen Tee wie folgt: 2 TL zerschnittenen Wurzel auf ¼l kaltes Wasser zum Sieden bringen & gleich abseihen. 2 Tassen täglich reichen aus.
Sein Name hat nichts mit Liebe & Stock zutun, sondern ist eine Verhohnepippelung von „libusticum“ bzw. „Ligusticum“, was soviel heißt wie „Kraut aus Ligurien“. Bei uns heißt er auch Maggikraut, weil er schon von weitem sein unvergleichliches Aroma verbreitet. Schon den Römern war es ein wichtiges Küchenkraut und im Mittelalter durfte er auf keiner Tafel fehlen. Man verwendet ihn zu Suppen, Soßen, Fleischfüllungen bei Rouladen & Hammelbraten. Fein gewiegt paßt er auch zu Salaten und Kräutersoßen.
Römische Gerstensuppe des 2.Jh.n.0
Wasche und zerstampfe Gerstenkörner, die du anschließend im Verhältnis 1:20 in Wasser über Nacht weichen läßt. Bringe sie am nächsten Tag zum Kochen, gib reichlich Öl hinzu, 1 Bündel Dill, 1 kleingeschnittene Zwiebel, etwas Bohnenkraut und Hüftknochen vom Schwein. Koche all das zu einer dicken Brühe ein. Gib dann mit Salz gestoßenen Koriander dazu. Gib nun in einen sauberen Mörser 1 TL Pfeffer, 1 TL Liebstöckel, je eine Prise Minze, Teufelsdreck und Kümmel und zerstoße alles gründlich. Gib dazu Honig, Traubensaft, Fischlake und Essig, verrühre alles gut miteinander und gib das zu der Gerstenbrühe und laß alles auf kleiner Flamme noch etwas kochen. Fische vor dem Servieren das Dillbündel wieder heraus, löse das Fleisch von dem Schweineknochen und gib das Fleisch in mundgerechten Stücken in die Suppe zurück. Fertig!