Beschreibung
Blätter, geschnitten
innerlich bei leichten Krämpfen im Magen-Darm-Bereich, Völlegefühl, Blähungen, vermehrter Schweißsekretion, zum Gurgeln bei Mund- & Rachenschleimhautentzündung
Geschichtliches samt RezeptMittgard – Heidentum und Mittelalter
Shop und Informationsarchiv
2,20 € inkl. Mwst.
22,00 € / 1000 g
inkl. 7 % MwSt. zzgl. Versandkosten
3-5 Tage*
Blätter, geschnitten
innerlich bei leichten Krämpfen im Magen-Darm-Bereich, Völlegefühl, Blähungen, vermehrter Schweißsekretion, zum Gurgeln bei Mund- & Rachenschleimhautentzündung
Geschichtliches samt RezeptSalbei
Aussehen:
Der Salbei ist eine kleine strauchartig wachsende Pflanze des Mittelmeerraumes. Ihre länglich-eliptischen Blätter sind von grünlichgrauem bis weißlichem Flaum bedeckt. Sie blüht violettblau, je nach Züchtung roter oder blauer.
Vorkommen:
Wiesensalbei wächst in den Mittelgebirgsgegenden überall wild auf selbst unfruchtbaren Standorten, jedoch enthält er nicht soviel Wirkstoffe wie sein Verwandter vom Mittelmeer. Daher wurde der officinelle Salbei bereits im frühen Mittelalter in Klostergärten gezogen und ist heute überall in Gärten anzutreffen – oder sollte es zumindest.
Was sammelt man wann?
Die jungen Blätter und Triebe können das ganze Jahr über geerntet werden.
Geschichte & Anwendung:
Schon der Name selbst erzählt von der hohen Wertschätzung der Pflanze; ist doch Salvia vom lateinischen salvare = heilen, salvere = gesund sein, abzuleiten. Auch die Sprichworte: „Gute Geschäfte und der Salbei wächst.“ Und „Wo der Salbei gedeiht, ist eine starke Frau im Haus!“ sprechen für sich. Die heilige Familie fand auf der Flucht nach Ägypten vor ihren Verfolgern Schutz unter einem Salbeistrauch – deshalb gab sie ihm die Kraft, Menschen vor Krankheiten zu retten. Die Chinesen tauschten bei den Holländern die dreifache Menge ihres besten Tees gegen europäischen Salbei um! Ein alter Spruch aus der Zeit um 1300 fragt: „Warum soll der Mensch sterben, dem Salbei im Garten wächst?“ Als mit Giftbechern noch Politik gemacht wurde, versuchte man durch Salbei und Raute dem Tod zu entkommen: „Salvia cum Ruta facuint pocula tuta“ ( „Salbei und Raute, vermengt mit Wein, läßt dir den Trank nicht schädlich sein“). Aber gegen den Tod ist leider doch kein Kräutlein gewachsen… Um der Mäuseplage Herr zu werden, wurde in Oberbayern geraten, am Ulrichstage (4. Juli) mittags gegen 12 Uhr den Wiesensalbei zu pflücken und in Scheunen und Vorratskammern zu legen. Damit er gut gedeiht, sollte man ihm am Karfreitag vor Sonnenaufgang beschneiden, als Hexenschutz hängte man ein geweihtes Büschel am Türstock auf. Ein Sträußlein Salbei verhinderte, wie manch andere Pflanzen, das Einschlafen bei der Predigt in der Kirche. In allen Verbreitungsgebieten zum Räuchern verbrannt, wirkte er besonders in Krankenzimmern antiseptisch.
Aus „Zauberkräuter“ von der Staudengärtnerei Gaissmayer
Als Tee heilt er Entzündungen im Mund & Rachen, wirkt beruhigend, setzt die Schweißabsonderung herab und beeinflußt Magen & Darm günstig. Zu gleichen Teilen mit Kamille gemischt, ist er als Wundumschlag und zu feuchten Verbänden geeignet. In der Volksmedizin wird der Salbeitee zur Unterstützung des Abstillens gegeben, da er die Milchsekretion unterbindet. Bei Kindern wirkt der Salbeitee kräftigend und stärkend, und bekämpft den Reizhusten. Überdosieren sollte man den Salbei nie, da er durch seine vielen ätherischen Öle belastend auf den Magen wirken kann, und Schwangere sollten ihn ganz meiden. In der Küche ist er ein wichtiges Gewürz. Mit frischem Salbei würzt man sämtliche Suppen, Eintöpfe und Gemüsegerichte. Fisch, Lamm und Leber macht er aromatischer. Unter Quark & Weichkäse gemischt, macht er die Speißen länger haltbar und ergänzt Zwiebel und Schnittlauch vorzüglich.
Rezepte:
Salbei-Tee bei Entzündungen im Mund- & Rachenraum oder als Wundumschlag:
2 TL auf 1/4l kochendes Wasser und nach 15 min abseihen; als Mittel gegen Nachtschweiß sollte man 3 TL auf 1/4l Wasser geben.
Salbeitinktur
Man füllt ein Glas zur Hälfte mit frischen Salbeiblättern und gießt mit 45%igen Klaren oder Wodka auf. Verschließen und unter täglichem Schütteln 4-6 Wochen an einem warmen Platz stehen lassen. Dann abseihen.
Salbeispülung
Man mischt 20 ml Salbeitinktur mit 80 ml Rosenwasser. Zur Anwendung gibt man 1 EL der Mischung auf 300 ml Wasser.
Die Verwendung ist vielseitig: zum Einreiben & Stärkung von empfindliche Zahnfleisch; zum Gurgeln bei Halsschmerzen; als Scheidenspülung bei Ausfluß
Lotion für wunde Brustwarzen
Man köchelt 30 min frische Salbeiblätter in Honig aus, bis dieser dunkel geworden ist. Ist der Salbeibrei abgekühlt, kann man die Brustwarzen damit einreiben.
Vier-Diebe-Essig
Man mischt je einen Teelöffel Salbei, Rosmarin, Lavendel, Thymian & Wermut miteinander und läßt diese Mischung übergossen mit 600 ml Essig einen Monat stehen und seiht dann ab.
Ein Tuch mit dieser Mixtur getränkt und vor den Mund gehalten, sollte Grabräuber während der großen mittelalterlichen Pestepidemien vor Ansteckung schützen. Heute kann man damit Krankenzimmer desinfizieren, indem man den Essig als Raumspray verwendet.
Abstilltee
20g Salbei
20g Walnußblätter
10g Hopfenzapfen
1 TL dieser Mischung auf 1/4l kochendes Wasser und nach 5 min abseihen. Davon 2-3 Tassen täglich trinken.
Halswohltee
20g Salbei
10g Lavendel
10g Minze
1 TL dieser Mischung auf 1/4l kochendes Wasser und nach 5 min abseihen. Davon 2-3 Tassen täglich trinken.